veröffentlicht am: 6. Juni 2025
Eine Geschichte über Freundschaft – aus meinem Herzen.
Wenn ich an Freundschaft denke, dann denke ich nicht zuerst an Worte. Ich denke an Farben. An ein leuchtendes Orange, das wie Lachen in der Sonne klingt. An ein ruhiges Blau, das Trost spendet, wenn die Welt draußen stürmt. An das satte Grün von Vertrauen, das langsam wächst, wenn man sich gegenseitig den Raum zum Wurzeln und Blühen gibt.
Freundschaft, das ist für mich keine Definition, das ist ein Gefühl.
Es ist dieses warme Glühen, das dich überkommt, wenn jemand sagt: „Ich bin da – ohne Wenn, ohne Aber.“
Oder wenn du jemanden anrufst, mitten in der Nacht, und am anderen Ende nur ein schläfriges: „Sag einfach, was los ist“kommt – kein Vorwurf, kein Zögern. Nur echtes, ehrliches Dasein.
Ich habe Freundschaft in vielen Farben erlebt. In Stille. In wilden Nächten. In Umarmungen, die alles sagen, was Worte nie schaffen würden.
Freundschaft ist der Moment, in dem man gemeinsam auf der Straße tanzt, obwohl es regnet. Oder wenn man zusammen schweigt, weil man gerade nichts sagen muss. Weil der andere eh schon weiß, was in einem vorgeht.
Freundschaft ist mutig.
Sie zeigt sich nicht nur im Glanz der gemeinsamen Feste, sondern auch in den dunklen Stunden, wenn man die Farbe im Leben sucht und sie nirgends findet – bis jemand kommt und sagt: „Ich hab ein bisschen Gelb für dich aufgehoben.“
Ich erinnere mich an meine älteste Freundin. Wir kennen uns, seit wir beide noch dachten, die Welt wäre ein Abenteuerspielplatz – und irgendwie ist sie das mit ihr bis heute geblieben.
Wir haben gestritten, uns angeschrien, geweint – aber nie losgelassen.
Echte Freundschaft hält nicht, weil alles immer glatt läuft.
Sie hält, weil man sich gegenseitig auch dann festhält, wenn es unbequem wird.
Freundschaft ist, wenn du ehrlich sein darfst.
Nicht immer höflich. Aber echt.
Wenn du sagen darfst: „Das war nicht okay von dir“, und der andere sagt: „Ich weiß. Danke, dass du’s mir sagst.“
Ohne Stolz. Ohne Flucht.
Freundschaft ist Vertrauen, das nicht an Bedingungen geknüpft ist.
Ich muss mich nicht erklären, um mich sicher zu fühlen.
Ich muss nichts beweisen. Ich darf sein – in all meinen Facetten. Mit bunter Latzhose, mit Pinselstrichen im Haar, mit Chaos in der Tasche und Herz auf der Zunge.
Meine Freundschaften sind wie meine Kunst.
Wild, ehrlich, nicht immer planbar – aber voller Seele.
Ich habe Freundschaft in Menschen gefunden, die auf den ersten Blick nichts mit mir gemeinsam hatten – und auf den zweiten Blick alles.
In stillen Menschen, die mich mit einer Geste mehr berührt haben als andere mit langen Reden.
In lauten Seelen, die mir beigebracht haben, dass Freude verdoppelt wird, wenn man sie teilt.
In Künstler*innen, die meine verrücktesten Ideen feiern.
In Freunden, die mit mir Wände gestrichen und Leben umgestaltet haben.
Freundschaft ist nicht Besitz. Sie ist ein Geschenk, das man nicht fordern, nur schenken kann.
Und manchmal – manchmal ist Freundschaft genau das, was uns am Leben hält, wenn alles andere zu wanken beginnt.
Ich habe gelernt:
Freundschaft muss man nicht jeden Tag beweisen. Aber man muss sie leben.
Durch kleine Gesten.
Durch Zuhören.
Durch das Wissen: Ich bin für dich da – auch, wenn wir uns mal verlieren. Ich finde dich wieder.
Ich weiß nicht, wie ich all das in einem Bild malen könnte. Vielleicht ein großes Herz aus Mosaik, wie meine Jahrtausendwasser – zusammengesetzt aus allen Farben, die ich je gefühlt habe.
Oder eine Umarmung aus Licht.
Freundschaft ist kein Zustand. Sie ist ein Werden.
Eine Bewegung.
Ein Tanz, bei dem mal der eine führt, mal der andere – aber niemand allein bleibt.
Und weißt du, was das Schönste ist?
Dass echte Freundschaft nicht perfekt sein muss.
Sie darf wackeln, zweifeln, stolpern – solange sie immer wieder zurückfindet.
In den Blick. In die Stimme. In dieses kleine, große Gefühl:
Ich sehe dich. Ich glaube an dich. Und ich bleibe.