veröffentlicht am: 28. Februar 2006
Künstler bereiten sich auf die Benefiz-Auktion „Ein Bild für die Burg“ vor Bielefeld
„Ich bin in Bielefeld geboren und mit der Sparrenburg groß geworden“, erklärt Jan-Marius Geller. So geht es auch der 39-jährigen Künstlerin Solveig Hild. Beide gehören zu den 52 Malern, die eigenes ein Kunstwerk für die Aktion „Ein Bild für die Burg“ angefertigen. Initiatorin Heidi Lämmchen organisiert die große Kunst-Auktion, deren Erlös in den Spendentopf von „Ein Stein für die Sparrenburg“ fließt.
Im Rittersaal der Sparrenburg werden am Sonntag, 2. April, 52 Bilder versteigert, um die Sanierung des maroden Bielefelder Wahrzeichens zu unterstützen. „Es ist schön, ein kleines Teilchen dieser Initiative zu sein“ sagt Solveig Hild. Klein ist auch ihr gespendetes Bild. 20 mal 20 Zentimeter misst die Leinwand, die sie mit Fein- und Grobsand, Strukturpasten und Acrylfarben gestaltet hat.
Nicht ohne Grund nennt sie es „Jahrtausendwasser Barcelona 2“. Als die Bielefelderin im Oktober eine befreundete Künstlerin in Barcelona besucht hatte, entstand das Auktionsstück. „Ich war inspiriert von Gaudi und Hundertwasser“, sagt die Autodidaktin.
Nach der Geburt ihrer Tochter vor 15 Jahren malte Hild Bilder für die Kinderzimmer-Einrichtung. Daraus entwickelte sich die Kunstleidenschaft der Kaufmännischen Angestellten. Für Malkurse habe immer die Zeit gefehlt, aber sie sammle Kunstbücher und habe sich viel angelesen, sagt Hild.
Das ist anders bei Jan-Marius Geller. Schon im Grundschulalter besuchte der heute 35-Jährige Kurse in der Kunsthalle. „Ich hatte schon ein gewisses Händchen dafür“, sagt er. Er entschied sich für ein Architekturstudium an der Fachhochschule Bielefeld und arbeitet heute hauptberuflich als Architekt.
Gemalt hatte Geller weiterhin parallel. Vor 15 Jahren stellte er erstmals Bilder aus. Damals habe er eine „düstere Phase“ gehabt. Seine Bilder provozierten und zogen die Aufmerksamkeit auf sich, verkauften sich aber nicht gut, erinnert er sich. „Ich habe meinen Stil weiter entwickelt“, sagt er. Nach und nach ließ er mehr Farben in seine Bilder fließen. Geller malt grundsätzlich mit Ölfarben. Verschwommene Hintergründe sind sein Markenzeichen. Für die Auktion spendet er „Dakar 3“. Auf einer unscharfen Wüstenlandschaft lassen sich Fahrspuren von Rallye-Autos erahnen.
„Ich glaube bei der Auktion ist für jeden Geschmack etwas dabei“, meint Initiatorin Heidi Lämmchen, die selbst eines ihrer Bilder stiftet. Als sie von den maroden Zustand der Sparrenburg hörte, überlegte sie, was sie mit ihren eigenen Mitteln machen könnte. „Und schon war die Idee geboren“, sagt die Malerin. Mit dem Erlös der Kunstsammlung will Lämmchen die Aktion „Ein Stein für die Burg“ unterstützen, eine Initiative der Bielefelder Bürgerstiftung, des Verkehrsvereins und der Neuen Westfälischen.
Alle Auktionsbilder werden vom 21. bis 31. März in der Sparkassen-Filiale an der Stresemannstraße ausgestellt, und zusätzlich in einem Katalog abgebildet.
– Tanja Krift – Neue Westfälische 17.02.2006