veröffentlicht am: 7. Februar 2005
Solveig Hild stellt ihre Werke in der Akademie Talaue aus Tecklenburg
Die meist abstrakt, subtil und informel gehaltenen Farbkompositionen fesselten die Blicke des Betrachters. Nicht weil sie aufgrund ihres Farbenspiels penetrant aufdrängend oder provozierend erscheinen, sondern weil die Werkmomente beruhigend wirken.
Am Freitag Abend eröffnete Solveig Hild ihre interessante Werkschau „Artikulation – Malerei und Skulpturen“ in den Räumlichkeiten der Akademie Talaue sowie des Gasthofes Prigge. Insgesamt 66 Arbeiten zieren die hellen Räumlichkeiten.
Die Autodidaktin, die sich seit nun mehr als 13 Jahren intensiv mit der Malerei und Skulpturen auseinandersetzt, besticht durch ihre experimentierfreudigen Arbeiten in Acryl und Öl. Durch Decollagén und collagierte Experimente mit strukturiertem Blattwerk, Keramik, Baumrinde und Gips entstehen bei der Autodidaktin die zweideminsionalen Leinwand- und Holzgrundwelten. Ein breites aber durchaus harmonisches Farbenspektrum dient Solveig Hild als Gerüst ihrer Werke.
„Ich lasse den Betrachtern sehr viel Freiraum, damit sie die Inhalte meiner Werke inhaltlich interpretieren können“, betont die Künstlerin, deren teils geometrisches Formenvokabular unweigerlich Erinnerungen an die Designkunst des Bauhauses oder der Stilrichtung De Stilj erweckt. Den rein geometrischen Formen setzt Solveig Hild aber auch organische und figürliche Modulationen entgegen, so dass die Werke niemals wie eine völlig durchkonzipierte Fassade auf den Betrachter wirken.
Kupfer, Silber und Blattgold dienen der Autodidaktin als Optimierung ihrer Bildideen. Relief- und Spachtelarbeiten, kleinformatige Blätter aus Pastellkreiden und Kohle erweitern den Horizont der Experimentierfreudigkeit der Künstlerin zusätzlich.
Nicht weniger interessant sind die klein- und großformatigen Skulpturen aus PU-Schaum, die sich durch ihr Formenvokabular in die Werkfolgen aus Farbe problemlos eingliedern lassen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Februar täglich zwischen 9 und 23 Uhr zu sehen.
-so- Westfälische Nachrichten 07.02.2005